Ich bin wahrlich keine Feministin. Aber als ich letztens einen FAZ-Artikel über Gründerinnen / Unternehmerinnen gelesen habe, fragte ich mich in welchem Zeitalter wir eigentlich leben und wie tief verankert das klassische Rollenbild von Mann und Frau im Berufsleben heute noch ist.
Der Inhalt des folgenden Artikels passt so gar nicht zur Bildauswahl der Autorin (!):
Als ich den Artikel las, war ich doch sehr irritiert über das Bild, welches ich als Unternehmerin in dem Kontext schon als beleidigend empfinde. Wenn ich am Anfang eines Artikels ein Bild sehe, welches ich eher in einem Fachartikel über Menstruationsbeschwerden vermutet hätte als in einem Wirtschaftsbericht und welches jedes angesprochene gesellschaftliche Klischee erfüllt, wundere ich mich nicht, wenn sich keine Investoren für von Frauen geführte Startups finden. Mir ist kein Artikel in seriösen Medien bekannt, in dem ein männlicher Gründer eines Startups im Schlafanzug und mit ungewaschenen Haaren lustlos am Esstisch sitzt - warum werden Frauen so dargestellt? Die Gründerinnen die ich kenne, unterscheiden sich im Auftreten und in ihrer Arbeitsweise nicht sonderlich von männlichen Gründern: sie sind eloquent, selbstbewusst, ambitioniert. Aus diesem Artikel hätte man mehr machen können. V.a. lösungsorientiert Strategien entwickeln können, wie der Anteil weiblicher Gründerinnen erhöht werden könnte. Was würde Frauen eher motivieren? Wie kann man Barrieren abbauen?
Warum werden heute Mädchen und Frauen immer noch selbstverständlich in klassische Rollenbilder gepresst? Überall wird von Diversity, Gleichstellung aller Geschlechter und Ansichten und Chancengleichheit gesprochen, gleichzeitig müssen Frauen sich für Berufstätigkeit, Karriereambitionen und Erfolg im sozialen Umfeld rechtfertigen.
Glücklicherweise ist das kein deutsches Problem, sondern weltweit in Köpfen der Menschen.
Ein motivierendes Buch kann ich dazu empfehlen: "LEAN IN" von Sheryl Sandberg
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